Das neue Schulzentrum Halde –
kostensparend und sinnvoll
fünf teilprojekte – eine gute idee
Das neue Schulzentrum Halde umfasst fünf Teilprojekte, die – bis auf das Wietlisbachschulhaus – zwingend miteinander realisiert werden müssen. Denn nur so können Synergien optimal genutzt und die Kosten so tief als möglich gehalten werden.
Teilprojekt 1: Sanierung und Umbau Primarschule
Das 1854 eröffnete Primarschulhaus im klassizistischen Stil ist ein kleines Bijou. Es ist sorgfältig gestaltet und befindet sich im Inventar der schützenswerten Bauten. Die Baustruktur ist äusserst robust und weiterhin gut geeignet für den Unterricht. Insgesamt finden hier sechs Klassenräume mit allen zugehörigen Nebenräumen Platz. Das Gebäude wird einer Gesamtsanierung unterzogen, ein Lift wird eingebaut, und alle Räume werden mit einer Lüftungsanlage ausgestattet.
Teilprojekt 2: Neubau Primarschule
Dank seiner vertikalen und horizontalen Gliederung nimmt der Bau Rücksicht auf die Gebäudestruktur der Nachbarschaft und auf das kantonal geschützte Wohngebäude an der Bremgarterstrasse aus den 1830er Jahren. Das Herzstück des neuen Schulhauses bildet die zentrale, um einen Lichthof angeordnete Treppenanlage. Dank des grossen Oblichts gelangt hier viel Tageslicht ins Gebäudeinnere. Die halbgeschossig versetzten Ebenen ermöglichen vielfältige Blickbeziehungen und stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen den Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher Jahrgänge. Im Gebäude finden 13 Klassenzimmer, sechs Gruppenräume, der Bereich für Lehrpersonen, ein Mehrzweckraum im Sockelgeschoss und zahlreiche Nebenräume Platz. Wie bei den bestehenden Bauten kommen hier dauerhafte, wertige, unterhaltsarme und pflegeleichte Materialien zum Einsatz. Alle Räume werden mechanisch belüftet; die Fenster können aber geöffnet werden.
Teilprojekte 3/4: Sanierung und Umbau Bezirksschule/ Ersatzanbau
Die heutige Bezirksschule mit Turnhalle ist ein historisch gewachsenes Ensemble. Der älteste Gebäudeteil im neugotischen Stil wurde 1898 eröffnet und befindet sich im Inventar der schützenswerten Bauten. 1941 wurde der Erweiterungsbau mit Turnhalle in Betrieb genommen. Hier sind eine Gesamtsanierung, die Aufstockung des Hauptbaus und ein Ersatzanbau anstelle des Turnhallentrakts geplant. Ein neuer Lift verbindet alle Geschosse hindernisfrei, und die mechanische Lüftung sorgt für ein gutes Innenraumklima in allen Räumen. Das Raumprogramm umfasst Unterrichtsräume für 18 Abteilungen (Klassen) der Bezirksschule gemäss dem Konzept «Lernlandschaft». Ausserdem werden im Gebäude Unterrichtsräume der Primarschule für das technische und textile Gestalten und das Werken mit Holz untergebracht. Die Materialisierung ist zweckmässig, pflegeleicht und robust.
Teilprojekt 5: Sanierung und Umbau Wietlisbachschulhaus
Das ehemalige Wohn- und Geschäftshaus wurde 1869 erstellt. Der sorgfältig gestaltete Bau im spätklassizistischen Stil befindet sich im Inventar der schützenswerten Bauten. Analog zu den anderen Bestandsbauten erfolgt eine Gesamtsanierung mit Lifteinbau und mechanischer Lüftung. Im Gebäude werden hauptsächlich die Räumlichkeiten für die schulergänzende Betreuung (Tagesstrukturen) untergebracht, die sich heute im Untergeschoss des Primarschulhauses befinden. Ein Teil des Gebäudes ist disponibel und baulich so vorbereitet, dass der Ausbau mit geringem baulichem Aufwand vorgenommen werden kann.
Visualisierungen
Ein Projekt mit Zukunft
Das neue Schulzentrum Halde wird nicht nur den Anforderungen an eine zeitgemässe Schulinfrastruktur gerecht. Es ist auch der Nachhaltigkeit verpflichtet.
Gesellschaftlich
Das Schulzentrum Halde ist eine wichtige und lohnende Investition in die Bildung und die Jugend von Wohlen. Die neuen Gebäude passen sich dabei nicht nur hervorragend ins Ortsbild ein, durch den Erhalt der historischen Schulhäuser wird auch ein wertvolles kulturelles Erbe bewahrt. Natürlich wird überall auf eine behindertengerechte Bauweise geachtet.
Wirtschaftlich
Durch die Arealverdichtung ist der Landverbraucht gering, nur ein absolutes Minimum an Fläche wird neu überbaut. Dass ein Grossteil der Altbausubstanz erhalten bleibt, wirkt sich kostensenkend aus. Und dank der robusten Bauweise darf mit tiefen Lebenszykluskosten (Kosten über mehrere Jahrzehnte) gerechnet werden.
Ökologisch
Beim Schulzentrum Halde werden nur gesundheitlich und ökologisch unbedenkliche Materialien verwendet. Die mechanische Lüftung sorgt für ein gutes Innenraumklima und wirkt gegen den Strassenlärm, da die schallisolierten Fenster nicht geöffnet werden müssen. Dank dem Erhalt der Altbausubstand kann viel graue Energie eingespart werden. Damit ist die Gesamtheit jener Energie gemeint, die für den Rohstoffabbau, für die Herstellung und Verarbeitung von Baustoffen und Bauprodukten, für den Material- oder Bauteilersatz sowie für die Entsorgung inklusive aller dazu notwendigen Transporte und Hilfsmittel verbraucht wird. Zudem wird der Energieverbrauch des neuen Schulzentrums massiv reduziert – dies dank des Nahwärmeverbunds mit Erdsonde und Gas, der Photovoltaikanlage für den Eigenverbrauch und der Minergie-Bauweise (ausser beim Wietlisbachschulhause). Die Umgebung mit ihrer vielfältigen Bepflanzung trägt schliesslich zur Verbesserung des Mikroklimas bei.
Situation März 2022
Moderate Kosten bei hohem Nutzwert
Budgetierte Kosten
Der Kostenvoranschlag (Baukredit) für das Schulzentrum Halde beträgt gesamthaft CHF 55,95 Mio. Die Genauigkeit beträgt ± 10 %. Die eingerechneten, bescheidenen Reserven von rund 3,6 % fangen Ausgaben für Unvorhergesehenes auf.
Teilobjekte | Betrag CHF inkl. 7.7 % MWST |
1 Primarschule Altbau, Rückbau Pavillon |
4‘198‘200 |
2 Primarschule Neubau |
12‘929‘400 |
3 Bezirksschule Altbau mit Aufstockung |
13‘654‘800 |
4 Bezirksschule Ersatzanbau, Rückbau Turnhallentrakt |
9‘946‘800 |
5 Wietlisbachschulhaus |
2‘619‘900 |
6 Umgebung |
3‘350‘400 |
7 Gemeinsames |
3‘425‘500 |
8 Mobile Raumprovisorien (Oberdorfweg 9 und Areal Halde) |
3‘825‘000 |
Reserven |
2‘000‘000 |
Total |
55‘950‘000 |
Voraussichtliche Beiträge
Für das Schulzentrum Halde darf mit Beiträgen in der Höhe von insgesamt CHF 1,85 Mio. gerechnet werden. Das bedeutet, dass von einer Nettoinvestition von CHF 54,1 Mio. ausgegangen werden muss.
Beiträge |
Betrag CHF |
Förderbeiträge Gebäudeprogramm/Minergie und Photovoltaik |
382’000 |
Beiträge Schallschutzsanierung Wietlisbachschulhaus und Schutzraum |
68’000 |
Beitrag mobile Raumprovisorien für die Übernahme zum Restwert |
1‘500‘000 |
Total |
1‘850‘000 |
Wiederkehrende Kosten
Für Betrieb und Instandhaltung des Schulzentrums Halde muss mit untenstehenden wiederkehrenden Kosten gerechnet werden. In diesen Kosten nicht enthalten ist das Betriebspersonal (Hauswartung und Reinigung durch eigene Fachkräfte) im Umfang von 510 Stellenprozenten (bisher 460).
Bereich |
Betrag CHF |
Heizung und Kühlung (via Erdsonde) |
66‘000 |
Lüftung inkl. Anteil Kanalreinigung |
184‘500 |
Sanitär- und Elektroinstallationen, Mess-/Steuer-/Regeltechnik |
118‘400 |
./. Stromeinsparung durch Eigenproduktion mit PV-Anlage |
-8‘900 |
Verbrauchsmaterial, Unterhalt Umgebung und externe Dienstleistungen |
103‘000 |
Total pro Jahr |
463‘000 |
Hoher Nutzwert
Die Kosten pro Quadratmeter Geschossfläche wurden mit ähnlichen Schulbauten verglichen. Der durchschnittliche Kennwert bei vergleichbaren Projekten liegt im Bereich «Neubau» um 2,45 % höher, im Bereich «Sanierung/Umbau» hingegen um 3,3 % tiefer. Dies bedeutet, dass das vorliegende Projekt zwar nicht billig, aber auch nicht luxuriös geplant wurde. Der Nutzwert ist sehr hoch, und die Kosten pro Quadratmeter Geschossfläche sind moderat: ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis also.